Während Geschwister nicht mehr miteinander sprechen, kein Familientreffen ohne beleidigte Gesichter vonstatten geht und das Auge verurteilend in die Runde blickt, gratuliert und applaudiert die Macht der Dunkelheit zum Falle einer Gemeinde.

Wie entzückt er doch über die zerstrittenen Geschwister ist! Denn diese Gemeinschaft war zur Liebe berufen. Eine Gemeinschaft, für die Jesus seine beiden Hände zur Kreuzigung hergab.

Besinnt euch doch liebe Geschwister in Christus! Wie können wir diese liebenden Hände vergessen?! Wie können das vergossene Blut und die für uns auf sich genommenen Schmerzen in Vergessenheit geraten?! Wie können die schmerzerfüllten Schreie auf dem Kalvarienberg von unseren Standpunkten und Meinungen übertönt werden?!

Wir suchen Gerechtigkeit, wo sie aufgrund unserer Unvollkommenheit nie vorhanden sein wird.

Doch Jesus sucht weiterhin nach seinen verlorenen Schafen. Trotz Ignoranz und menschlichem Egoismus, möchte dich Jesus in seinem Reich und für sein Reich gebrauchen. Denn sei gesagt, seine Barmherzigkeit spürt dich auch am vermeintlichen Esstisch auf.

Insofern die Idee einer Rechtfertigungsmöglichkeit des Zornes in Erwägung gezogen wird, möchte ich, in Liebe, an ein Ereignis erinnern, welches unser Maßstab für die ,,Richterrolle‘‘ sein sollte.

Als Jesus seinen verwundeten Kopf vor den grausamen Stößen und Hieben senkte, hatte er keinen Funken Zorn gegenüber seinen Scharfrichtern. Seine Liebe und Güte galten auch ihnen.

Nun, unsere Beziehung und Nachfolge heißt wohl auch ,,in guten wie in schlechten Tagen‘‘!

Wut gleicht dem Feuer. Sowie das Feuer gewaltig und rabiat ist, lässt Zorn den Vulkan der Brutalität im Herzen entfachen. Wir dürfen uns von den Provokationen nicht einlullen lassen, denn das Gift der Wut lässt selbst das schönste und reinste Gesicht zur feuerspuckenden Bestie werden. Wenn die Wandlung bereits mit dem Auge wahrnehmbar ist, welche weitreichenden Folgen muss die Verwirklichung der Leidenschaft wohl in der geistlichen Welt haben?

Liebe Geschwister, lasst uns weise handeln und den Ärger bereits im Keim ersticken, indem wir die Rüstung der Güte und Sanftheit anlegen!

Lasset uns vor jedem ausgesprochenen Wort, Christi Leiden vor Augen führen, und FRAGEN: ,,Wie würde Jesus handeln?‘‘

Lasst uns gütig und geduldig sein, im Namen des Herrn!

Lasse dich lieber von Jesus trösten und in seinen Wunden verstecken, als dich im Schlamm des Zornes zu wälzen.

Denn…wer hat schon gern Dreck am Stecken?!

Jelena Krizic

Literatur:

Vrata nebeska Isusove poruke Catalini. Illertissen: Bozidar Medvid-Jelsa (2004)