,,Wärst du dir des Gestankes der Sünde bewusst, würdest du dich mit Sicherheit nicht mehr in der Falle des Feindes wälzen‘‘

Ein Satz, der mich in der Gebetsgruppe lange zum Denken anregte. Welcher Gestank? Was steckt hinter der Metapher?

Nun, das Leben ist eine Achterbahn, die dich mit Krisen, Krankheiten und nicht selten mit Verrat in Konfrontation bringt, welche zum geistlichen Kampf zwischen der Sünde und dem Weg zur Heiligkeit lotst. Ein gefallener Christ muss aufstehen. Fehler sind verzeihbar. Die Billigung allerdings nicht. Durch die Akzeptanz der Sünde kann auch die Gemeinschaft mit Gott nur unterbrochen, nein, zerrissen werden. Plötzlich findet die Angst, Zweifel aber vor allem die Gleichgültigkeit Platz. Das ist nur ein kleiner Teil der selbst hervorgerufenen Konsequenzen, die deine Seele betreffen. Aber was ist mit deinen Geschwistern? Deinen Freunden? Deiner Familie? Deiner Kirche?

Das Feuer der Unruhe, des Hasses, des Schmerzes ist schnell gelegt und noch schneller entfacht. Die Freude, Liebe und Hoffnung der Mitmenschen gestört. Die Tatsache, dass wir eine Gemeinschaft, Brüder und Schwestern, Kinder Gottes sind, ist in unserer Ich-Gesellschaft beinahe unauffindbar. Dabei ist die Sünde ein gesellschaftliches, bestialisch riechendes Gift, das dich nicht nur von Gott, sondern auch von deinen Mitmenschen trennt. Deiner Mitmenschen die Teil deiner Gemeinde, deiner Kirche, dem Leib Christi sind. Wie schnell die Verantwortung in Vergessenheit geraten kann! Es steht in unserer Pflicht, die verursachten Schäden zu beseitigen und sich mit dem Herrn zu versöhnen.

Um es deutlicher zu machen: Der Versuch das persönliche Handeln und den bewirkten Schaden zu rechtfertigen steht unter direkter Zusammenarbeit mit Satan, der dich liebend gerne von dem Königreich der Liebe und Ruhe fernhalten will. Der dich in der Dunkelheit, Schmerz, Einsamkeit und stinkendem Sumpf in den Abgrund lockt. Bist du dir bewusst, was dich in der brennenden Verdammnis erwartet? 

Der Mensch ist schwach und inkonsequent, das steht außer Frage. Wir sind in der Lage, eine Sünde zu begehen, ohne auch nur einen minimalen Gedanken dem Reich Gottes zu widmen. Die Kompetenz zu zerstören haben wir, reicht diese aber auch, um sich aus den Händen des Feindes zu befreien? Zu reparieren? Zu lieben?

Nein, nein und nochmals nein. Ohne die Gnade des allmächtigen Vaters können wir uns weder aus der Sünde noch aus deren Folgen erlösen. Ein Leben ohne Gott gleicht einer Ruine, die in jeder Sekunde zusammenfallen kann. Die Seele strebt nach der geistlichen Nahrung, der Barmherzigkeit Gottes, die dem herrlichen Frieden Einlass gewährt. Ohne den Heiligen Geist sind wir Marionetten der Gesellschaft, die weder zur Differenzierung noch zur Entwicklung beitragen können.

Deshalb bitte, um die Gnade der Reue, um dich deiner Fesseln zu befreien, die dir den Atem des Lebens abschnüren.

Denke an das Kreuz, an dem Jesus stundenlang, blutend und weinend hing, um dich frei zu kaufen. Wie viele heilige Bluttropfen für deine Sünden zu Boden fielen, wie viele Knochen zu Bruch gingen, welch Scham und Demütigung er ausgesetzt war, um dich vor dem ewigen Elend zu bewahren. Jede Wunde und Entwürdigung nahm er aus Liebe, zu uns kleingläubigen Wesen, auf sich.

Denke an dein eigenes Kreuz, das auf deinem Grab stehen wird. Das Leben auf dieser Erde neigt sich früher oder später dem Ende und der Körper wird sich unter der Erde wiederfinden. Verwest und einsam. Und die Seele? Findet sie ihren Weg ins Himmelreich, dem Fegefeuer oder doch in die Hölle, wo das Elend kein Ende findet?

Die Route bestimmst du. Das Ticket, dank sei dem Herrn, haben wir.

Jelena Krizic

 

Literatur:

Fra Ivan Prusina (2019) Kraljice mira, moli za nas: molitve za svaki dan. Illertissen:Informativni centar ‘‘Mir‘‘ Medjugorje.