Zunächst möchte ich Dir ein Zitat von Pater Pio vorstellen: Betet, und sei es auch widerwillig. Wer viel betet, wird gerettet, wer wenig betet, ist gefährdet, und wer nicht betet, wird verdammt. Der Wille zählt und wird belohnt, nicht das Gefühl. Die Verwirrung erreichte bereits beim ersten Satz ein enormes Ausmaß. Wenn es widerwillig ist, kann es doch nicht liebe- und respektvoll sein, oder? Mir ist unsere Berufung zur Heiligkeit bewusst, dennoch reicht meine Konzentration, manchmal von ,,Vater unser‘‘ bis ,,Amen‘‘. Ist man da noch auf dem richtigen Weg? Ist mein Gebet noch qualitativ? Soll ich später weitermachen? – Analysen über Analysen.
Findet den Denkfehler!

Jesus lebt! Und steht womöglich hinter, neben, oder vor dir, wenn du betest. Wie schnell das in Vergessenheit geraten kann! Der Fokus liegt so sehr auf ,,dem Beten‘‘, dass die Wärme, Freude und Liebe des Gesprächs unterdrückt wird. Gibt es denn nicht unterschiedliche Arten der Kommunikation? Geduld und Kontinuität spielen die Musik. Pater Pio hat mehr als Recht!

Kommen wir zu den Voraussetzungen. Zunächst kommst du zur Ruhe und bittest den Heiligen Geist um seine Gaben. Der Heilige Geist ist der Schlüssel zu unserem Herzen der den Herrn einlässt. Führe ein Gespräch wie du es auch mit Freunden gewohnt bist. Erzähle von deinem Tag, Problemen, Bitten und Sorgen. Niemand freut sich mehr auf die Lösung deiner Probleme als Jesus. Das Gespräch ist dein Gebet. Manchmal genügt es aber auch nur das Kruzifix anzuschauen, um dich in ihm auszuruhen und Kraft zu tanken. Du darfs die Stille für dich sprechen lassen. Genauso dürfen deine Tränen ihre Geschichte erzählen, ohne dass du etwas hinzufügen musst. Jesus ist sich deines seelischen Zustandes bewusst. Das Gebet ist die lebende Beziehung zu ihm in allen Segmenten des Alltags. Dein aufrichtiges Gebet kann Berge versetzen. Denn jeder Bittende empfängt, der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird geöffnet werden. Lass deinen Vater an deinem Leben teilhaben, und das Gebet geht von allein. Jedes im Vertrauen in den Himmel geschickte Gebet findet ihren Ursprung in der Barmherzigkeit Gottes. Wie viel uns der himmlische Vater nur geben möchte! Lasst uns in Demut, Vertrauen und Beständigkeit verharren, um den Weg seines Wirkens freizuhalten.  Zudem ist nochmals hervorzuheben, dass wir, als Kinder Gottes, das Gebet brauchen. Wir brauchen seine Liebe, Trost und Wärme. Das ist unser Wasser und Brot für die Seele. Abschließend möchte ich dich ermuntern, dass auch das Gebet geübt werden möchte. Gott sieht deine Bemühung und weiß, wie sehr du von den weltlichen Anforderungen belastet wirst. Denk immer daran, Jesus lebt und wartet in Liebe auf dich.

Jelena Krizic

Literatur:

Vrata nebeska Isusove poruke Catalini. Illertissen: Bozidar Medvid-Jelsa (2004)