Sicherlich ist vielen die Bibelstelle aus Matthäus 19:14 bekannt, indem Jesus sprach: Lasset die Kinder und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solchen gehört das Himmelreich.

Als Erzieherin einer konfessionslosen Kindergrippe, kann ich nur persönlich bestätigen, dass die Bibel aktueller ist als denn je. So möchte ich einen Einblick in meinen Alltag gewähren und über ein Geschehnis berichten, welches meinen wankenden und schwachen Glauben aus dem Schlaf riss.

Kurz nach dem Nikolaus Fest, beginnen wir in der Regel mit der Weihnachtsdekoration, die wie jedes Jahr aus dem Keller geholt wird. In Absprache mit meiner Chefin und Kolleginnen sollte ich mich um das Schmücken der Einrichtung kümmern. So fand ich nebst Christbaum, Schneeflocken und Tannenzweigen eine Kiste voll christlicher Weihnachtsbücher. Voller Begeisterung und Eifer verteilte ich diese im Gruppenraum. Obwohl ich mich von Gott ein wenig distanziert hatte, war ich, über den Fund, von Freude erfüllt. Gegen neun Uhr trudelten auch die ersten Kinder ein. Die neuen Bücher wurden selbstverständlich sofort wahrgenommen und begutachtet. Auf Initiative der Kinder las ich ihnen also von der Geburt Christi vor. Zwischenzeitlich trafen auch meine Kollegen ein und waren über die morgendliche Ruhe verwundert. Als meine Chefin das Geschehen realisierte und die neuen Bücher erblickte, entnahm sie mir vorwurfsvoll das Buch, und sagte deutlich:,, Solche Bücher lesen wir hier nicht.‘‘ Die kalte und unangenehme Stille wurde nicht nur von mir wahrgenommen, auch die Kinder weinten der Reihe nach los. Selbst einige Tage später wurde nach der Mama von Jesus gefragt. Das zeigte mir erneut die Verantwortung und eigentliche Pflicht der Erziehungsberechtigten, den Kindern eine Bekanntmachung mit dem Herrn zu gewährleisten. Sowohl die Präsenz als auch Wirken Christi, machte sich am Verhalten der Kinder bemerkbar. Unermüdlich wurde nach den Büchern gefragt oder über sie gesprochen.

Unterbewusst schlich sich der Gedanke ein, wieso ich von meiner Suche abgelassen habe. Wenn selbst Kinder auf ihr Recht nach der Liebe Jesu bestehen, warum habe ich es aufgegeben? Ich musste mir erst mal selbst eingestehen, dass die Distanz nicht von Gott aus geschah, sondern meine persönliche Entscheidung war, die ich aus Egoismus traf. Aus Frust seine Gegenwärtigkeit nicht spüren zu können, entschied ich mich eher dazu, meine Beziehung zu ihm ruhen zu lassen.  Nach langer Überlegung und Reflexion, verstand ich, dass die Barriere in mir lag. Mein Lebensstil, meine Sünden, mein Glaubensansätze. All dies drückte mir die Ohren zu. Dabei spricht Jesus ununterbrochen zu uns:,, Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an, wenn du meine Stimme hörst und die Tür aufmachst, will ich eintreten und das Mahl mit dir halten. Ich mit dir und du mit mir.“

Resümierend waren eine gute Beichte und Lebensveränderung notwendig. Selbstverständlich geschah das nicht über Nacht. Durch die aktive Integration des täglichen Gesprächs mit dem Herrn, dem täglichen Gottesdienst und der Integration des lebendigen Wortes, erlebte ich einen enormen Wandel, der sich in allen Lebensbereichen bemerkbar machte. Möglicherweise hört sich das sehr radikal an, aber sei euch gesagt, meine damalige ,,lauwarme‘‘ Einstellung, war weder zufriedenstellend noch hat sie gefruchtet. Erst jetzt lebe ich.

 

Josipa Anonym