Wenn man über das Muttersein nachsinnt, denken die meisten an all die besonders schönen Ereignisse, aber auch an all die Herausforderungen, die einen als Mama begleiten. Doch, hast du schon einmal über die Gefahr des Götzendienstes in einer Mutterschaft nachgedacht? Ich tat es, allerdings erst als Gott mir einen Denkzettel verpasste, denn ich war dieser Versuchung zum Opfer gefallen. Oh ja, meine Kinder waren zum Götzen geworden! Ich hatte nur noch Augen für sie und jeder einzelne Gedanke drehte sich um meine Kinder. Wirklich Zeit für mich nahm ich mir so gut wie nie, geschweige denn für Gott. Vor meiner radikalen Umkehr betete ich mit den Kindern, weil ich ihre Gottesbeziehung als wichtig empfand und nicht etwa, weil mir Gott so wichtig war. Nach meiner Umkehr änderte sich der Grund, doch mich begleitete dennoch eine große Angst oder innere Unruhe über Monate hinweg, als ob ich schon ahnte was Gott von mir möchte oder vorhat. Ich wusste nämlich ganz genau, dass es da noch etwas gibt, dass eindeutig zwischen mir und Gott stand – meine Kinder. Es war ein sehr langer und vor allem schmerzhafter Prozess, durch den Gott mich gehen ließ. Es wäre jetzt viel zu viel, auf all das Erlebte genauer einzugehen, doch diese zwei Zitate bringen es kurz und bündig bereits auf den Punkt.

In Samuel 2:29 heißt es „Warum ehrst du deine Söhne mehr als mich?“

Allein dieser Satz packte mein Herz, doch als ich die Botschaft Jesu im Buch „Die Eucharistie, mein schönstes Geschenk“ las, war´s endgültig bei mir vorbei.

„Lernt, alles loszulassen, was euch gehört, sogar eure Kinder! Sorgt euch nicht über alle Maßen um das, was aus ihnen werden soll! Eure Ansichten sind nicht die meinen. Lehrt sie die Heilige Schrift kennen und bittet sie, ihre Kenntnisse an ihre Nachkommen weiterzugeben. Lehrt sie die Kirche achten und die Sakramente empfangen von Geschlecht zu Geschlecht. Wenn ihr euch so verhaltet, habt ihr eure Pflicht als Eltern erfüllt.“

Gott wollte, dass meine Beziehung zu IHM jede andere Beziehung in meinem Leben ersetzt, einschließlich die, meiner Kinder. „Warum gibst du deinen Kindern dein Bestes und mir bloß den zweiten Platz?“ fühlte ich innerlich und weinte bitterlich. Wir „guten“ Mütter neigen dazu, den Kindern unser Bestes zu geben und selten Zeit für uns selbst zu nehmen, geschweige denn für Gott. Doch unabhängig vom Alter oder Stadium unserer Kinder fordert Gott IMMER den ersten Platz in unseren Herzen. ER möchte, dass du und ich, IHN mehr ehren als irgendjemanden sonst!

Ja, das ist ein schmaler Grat, denn unsere Kinder gut zu bemuttern ist ebenso eine Art, wie wir Gott ehren. Die Betreuung unserer Kinder, auch wenn sie über die Pflicht hinausgeht, ist jedoch nicht das Problem. Der Kern der Sache ist, dass niemand, nicht einmal unsere Kinder, einen höheren Platz in unseren Herzen haben sollten als GOTT, damit sie nicht zu unseren Idolen werden. Idole? Es scheint fast lächerlich, sie so zu bezeichnen, aber genau das werden sie, wenn wir sie mehr ehren als Gott.

Betrachte doch einmal folgende Fragen:

Trennst du dich jemals von deinen Kindern, unabhängig vom Alter und verbringst Zeit allein mit Gott?
Kommunizierst du bewusst mit IHM so viel wie mit deinen Kindern?
Konzentrierst du dich eher darauf, mehr von Gott zu bekommen, anstatt mehr für deine Kinder zu bekommen?
Sehen dich deine Kinder genauso viel in der Bibel lesen, wie du sie fernsehen siehst?
Hat die Beziehung zu Gott eine höhere Priorität als deinen Kindern noch vor der Schule das Alphabet beizubringen oder sie täglich sonst irgendwie zusätzlich zu fördern?

Bitte verstehe mich nicht falsch, das Alphabet zu lehren oder jede einzelne Mahlzeit frisch, warm und gesund zu kochen, sind hervorragende Dinge und richtig bewundernswert, doch wir dürfen nicht zulassen, dass diese Bestrebungen für unsere Kinder, unser Streben nach Gott minimieren. GOTT muss den höchsten Ehrenplatz in unseren Herzen einnehmen. Indem wir zuerst IHN suchen, werden all die vielen Aspekte unseres Lebens zu unserem Besten und zu seiner Ehre zusammenpassen. Nichts wird unsere Häuser mehr erstrahlen lassen als SEINE Gegenwart. Nichts fördert die Entwicklung unserer Kinder mehr, als Mütter zu haben, die GOTT wirklich kennen. Und nichts wird uns zu besseren Müttern machen, als unserem HERRN den ersten Platz in unserem Leben einzuräumen.

 

Veronika Rajic