Mit dem Tod konfrontiert zu werden, war schon immer eine schwierige Situation. Insbesondere in solchen Momenten in denen es einen unerwartet trifft. Als außenstehende Person findet man sich in einer unbekannten Situation, nicht wissend wie man helfen soll, obwohl man nichts lieber machen würde.

Ich selbst habe ich mich in solch einer Situation gefunden, nicht als außenstehende Person, sondern als trauernde Mutter, den Tod ihres Sohnes verarbeitend. In dieser Zeitspanne, vom Tod bis hin zum heutigen Tag, sind wir als Eltern einigen Personen begegnet, die nicht so recht wussten wie sie mit uns umgehen sollen. Doch ein Muster konnten wir bei der Mehrheit erkennen: das Thema meiden. In den seltensten Fällen ist das die richtige Herangehensweise.

Die Menschen meinen es gut, wollen dich nicht zum Weinen bringen oder alte Wunden aufreißen, doch auch trauernde Personen wollen hin und wieder in Erinnerungen schwelgen oder stolz über den/die Verstorbene/n sprechen.

Wie ihr trauernde Personen durch eine schwere Phase begleiten könnt:

  • Versorgt sie mit Essen.
    Es stehen einige organisatorische Aufgaben an, die Hinterlassenen werden sehr viel unterwegs sein um alles ins Rollen zu bringen. Bietet ihnen an für sie zu kochen, damit sie auch eine warme Mahlzeit zu sich nehmen. Wenn sie keine Zeit haben vorbeizukommen um bei euch zu essen, dann bietet euch an die Mahlzeit zu ihnen zu bringen.
  • Greift ihnen bei der Organisation unter die Arme.
    Sucht Blumengeschäfte, kümmert euch um die Liedertexte für das Begräbnis, sucht ein Restaurant für das spätere Beisammensein der Familie, usw.
  • Redet mit ihnen.
    Ja, wir wollen über unseren Sohn reden. Wir wollen es nicht zum einzigen Gesprächsthema machen, aber eine Erwähnung wie süß er doch war und wie stark er gekämpft hat, zaubert auch trauernden Eltern ein Lächeln ins Gesicht.
  • Fragt sie wie es ihnen geht.
    Jetzt wo mehr Zeit vergangen ist, wie geht es euch dabei, wenn er erwähnt wird? Denkt ihr oft über ihn nach? Fällt es euch noch immer so schwer?
  • Besucht das Grab.
    Lasst sie wissen, dass, obwohl von uns gegangen, die Person nicht in Vergessenheit gerät.
  • Lasst sie weinen.
    Einige Tränen zu vergießen tut der Seele gut, und hin und wieder will man das im Kreis von geliebten Menschen tun, bei denen man weiß, dass man gut aufgehoben ist. Gebt ihnen nicht das Gefühl, dass sie sich nicht ausheulen dürften.
  • Betet für sie.
    Denkt an sie, schließt sie in eure Gebete ein. Wir haben die ganze Armee betender Freunde und Familie gespürt und wir sind zuversichtlich, dass diese Gebete uns getragen haben.

Wenn es euch scheint, dass ihr auch mit diesen Ratschlägen nicht ganz an die Trauernden herankommt, dann sprecht sie direkt darauf an. Wir hatten zwei-drei Personen die uns gesagt haben: „Ich weiß nicht wie ich euch helfen kann, wie ich mit euch umgehen soll. Was ist es, was euch hilft und was ich machen kann um euch zu helfen?“ Alleine diese Fragen haben uns so sehr geholfen und die Wertschätzung für solche Freunde gesteigert. Seid einander Segen, gebt einander Mut und stütz einander.

„Seid einander Segen, bringt die Welt zum Klingen, seid einander gut. Singt von Gottes Güte, dass sie euch behüte. Macht auch anderen Mut.“

(Lied: Seid einander Segen, Text: Sybille Fritsch)

Gracia Martic