Die Geburt Jesu ist für uns Geschwister ein besonders hervorzuhebendes Ereignis. Die Adventszeit wird von Groß und Klein herzlichst in Empfang genommen. Wir feiern die Geburt unseres Erlösers. Sein Geburtstag. Nun, hinter dem Geburtstag steckt nicht nur eine leckere Geburtstagstorte, Plätzchen, Geschenke und das Beisammen kommen der Familie, nein. Der Tag hat eine weitaus tiefgreifendere Bedeutung. Wir feiern die Liebe unseres Allmächtigen Vaters. Wir feiern seine Sehnsucht nach den verlorenen Schafen. Die Barmherzigkeit, welche uns vor der Verdammnis bewahrt. Wir gedenken den Tag, an dem er seinen einzigen Sohn auf die Erde schickte, um die Tore des Himmelreiches nicht verschließen zu müssen. Wir sprechen hier von einer Liebe, die mit dem menschlichen Verstand gar nicht zu erfassen ist. Eine Liebe, die vollkommen und ewig ist.

Der Besuch in Medjugorje, das ist ein Pilgerort in der Gemeinde Citluk, in Herzegowina, erinnerte mich an Weihnachten. Ich kam mit leeren Taschen und ging mit zahlreichen Geschenken. So betrat ich also das Gelände der Kirche und wurde mit einer Ruhe und Besinnlichkeit eingehüllt, die mir in solcher Form nicht bekannt waren. Als ob ich mich von der Welt erholen würde. Als ob man sich in den Armen der Mama verstecken würde. Sicher und geborgen. Abgesehen von den Gaben, die ich erhielt, ergriff mich ein großer Eifer, mein Leben nochmals umzukrempeln. Ich sah die Liebe, Barmherzigkeit, den Schmerz und Leiden Jesu an einem einzigen Ort. Ich spürte, wie sehr uns der Herr bei sich haben möchte. Uns, als Familie. Jeden Einzelnen. Betende Geschwister, die sich wie Blumen um das Leib Christi knieten und einen Neuanfang in Frieden und Hoffnung wagen, ließen den Ort in Farben leuchten. In dem Moment waren wir Eins. Wir mit Ihm und er mit uns.

Weihnachten ist eine besondere Botschaft der Hoffnung, Liebe und des Friedens. Dafür werden weder Weihnachtsbaum noch Plätzchen und Geschenke benötigt.  Lediglich ein aufrichtiges Gebet, die Liebe und Versöhnung mit unserem Vater und dem Nächsten genügen, um die Tür für das göttliche Handeln zu öffnen. An Heiligabend denken wir daran, wie Maria und Josef mit so wenig, so viel hatten. Damit gab uns Gott bereits zu Beginn des erlösenden Planes einen Hinweis. Die Bescheidenheit ist der Schlüssel zum Frieden und der Ruhe. All der weltliche und materielle Zusatz ist nur akzeptabel, solange es nicht von Gottes Botschaft und Güte ablenkt. Auch Jesus erwartet kein materielles Geschenk. Sein sehnlichster Wunsch ist der Eintritt in mein, dein und unser Herz, denn wir sind Eins. Lasst uns in dieser Adventszeit nach einem neuen und hoffnungsvollen Anfang MIT Jesus streben!

 

Jelena Krizic