Die Autonomie, der freie Wille, die Entscheidungs- und Handlungsfreiheit die Gott uns einräumt, da wir nach seinem Ebenbild geschaffen wurden, ist sowohl Geschenk als auch Verantwortung des Einzelnen zugleich. Die Liebe des Allmächtigen Vaters zu seinen Kindern ist so groß, dass kein Geschöpf der Welt, den Willen des Individuums mehr achten könnte als der Herr persönlich. Eine Differenzierung zwischen Gut und Bös‘, bleibt dennoch unabdingbar, genauso wie die Aktion den Eintritt der Reaktion selbstständig herausfordert. Auf Gutes folgt Gutes. Das Böse fordert Böses. In der Zeitgeschichte der Menschheit erwies sich die eigenständige Handhabung allerdings als äußerst misslungen, sodass der Herr einen gewissen Rahmen durch die zehn Gebote herabsendete, um dem Bösen die Reaktion zu verwehren. Ob diese nun gewahrt werden, bleibt dem Einzelnen selbst überlassen. Aus dem menschlichen Verständnis könnte folgen, dass das Individuum für sich selbst zu sorgen hat. Die Behauptung wird allerdings bereits mit dem Gebet, welches uns Jesus persönlich lehrte, widerlegt.

,,Unser tägliches Brot gib uns heute‘‘ und ,,dein Wille geschehe‘‘ sind sowohl Begründung als auch Behauptung zugleich, die dafür sprechen, dass wir ohne die Hilfe und Liebe unseres Vaters, absolut verloren sind. Es bedarf keiner hohen Intelligenz, um erkennen zu können, dass der bloße Wille des Menschen, lediglich Unheil anrichtet und weder Lösung noch Orientierung finden kann.

Die Annahme des Willen des Herrn und die Ablegung der persönlichen Wünsche ist die Akzeptanz der Vollkommenheit des Allmächtigen und die Anerkennung seines erlösenden Planes. Auf den Alltag übertragen, bedeutet dies, alles, was im persönlichen Machtbereich steht, in die Hände Gottes zu legen, ohne auch nur einen Gedanken an die Sorgen von gestern, heute oder morgen zu verschwenden.

Nicht zu Unrecht nannte uns Jesus Menschen des kleinen Glaubens! Welch Angst vor der Ablage der Sorgen! Welch Angst vor der Orientierung und Direktion Gottes! Welch Angst vor Veränderungen! Wir würden gerne den Willen abgeben, wenn uns die Art und Weise der Versorgung durch Vaters Hand in die Karten spielen würde.

Der Mensch verhandelt mit der Barmherzigkeit Gottes, ohne mit der Wimper zu zucken. Wo könnte ein größerer Profit herausspringen? Wo erfahre ich am wenigsten Demütigung? Wie kann meine materielle Welt unberührt bleiben? Aber Achtung, diese Fragen sollten bedacht gestellt werden, denn da wo die ökonomischen Interessen und die Komfortzone Maßstäbe bilden, kann kein Wirken Gottes entfaltet werden. Da wo kein Wirken Gottes entfaltet werden kann, nistet sich der Feind mit seiner Schar ein.

Mit dem bedingungslosen Vertrauen, Glauben und der Entscheidung zur Anerkennung der Vollkommenheit Gottes, sichern wir uns neben dem ewigen Frieden und Sicherheit, auch die Lösung der Fesseln, welche die Welt uns in ihrer Verlogenheit angelegt hat.

Entscheide weise!

Jelena Krizic

 

Literatur:

Vrata nebeska Isusove poruke Catalini. Illertissen: Bozidar Medvid-Jelsa (2004)