In den letzten Wochen habe ich das Tagebuch der Hl. Faustyna Kowalska (25. August 1905 – † 5. Oktober 1938) buchstäblich verschlungen und ich finde, dass die Botschaft der Barmherzigkeit Gottes, heute und mit jedem neuen Tag, mehr gebraucht wird. „Die Apostelin der Barmherzigkeit“, war als Mystikerin und Visionärin bekannt. Unser Herr gewährte ihr ein tiefes Verständnis der Liebe und Barmherzigkeit Gottes, die sie durch ihr Tagebuch mit der Welt teilen sollte.

Ich weiß, dass nicht jeder die Zeit und Lust hat, sich dieses lohnenswerte aber eben auch sehr dicke Buch durchzulesen, daher möchte ich hier ein paar Botschaften Jesu, die er seiner Apostelin offenbarte mit euch teilen und euch einladen mit mir gemeinsam dafür zu beten, dass sich alle Menschen der Welt wieder dem barmherzigen Antlitz Gottes zuwenden und eines Tages an der Freude des Himmels teilhaben können – ihn von Angesicht zu Angesicht zu sehen.

  • „Meine Tochter, künde der ganzen Welt von meiner unbegreiflichen Barmherzigkeit. Ich wünsche, dass das Fest der Barmherzigkeit eine Zuflucht und Unterschlupf für alle Seelen wird, besonders für die armen Sünder. An diesem Tag ist das Innere meiner Barmherzigkeit geöffnet; ich ergieße ein ganzes Meer von Gnaden über jene Seelen aus, die sich der Quelle Meiner Barmherzigkeit nähern. Jene Seele, die beichtet und die heilige Kommunion empfängt, erhält vollkommenen Nachlass der Schuld und der Strafen; an diesem Tag stehen alle Schleusen Gottes offen, durch die Gnaden fließen. Keine Seele soll Angst haben, sich Mir zu nähern, auch wenn ihre Sünden rot wie Scharlach wären.“ Tagebuch699
  • „Die Menschheit wird keinen Frieden finden, solange sie sich nicht mit Vertrauen an Meine Barmherzigkeit wendet. Oh, wie sehr mich das Misstrauen einer Seele verletzt! Eine solche Seele bekennt dass Ich heilig und gerecht bin, doch glaubt sie nicht, dass Ich die Barmherzigkeit bin, sie glaubt Meiner Güte nicht. Selbst die Satane preisen meine Gerechtigkeit, doch glauben sie nicht an Meine Güte. Mein Herz freut sich des Titels „Barmherzigkeit“: Verkünde, dass die Barmherzigkeit die Größte Eigenschaft Gottes ist. Alle Werke Meiner Hände sind durch Barmherzigkeit gekrönt.“ Tagebuch 300
  • „Mein Herz ist überfüllt von großer Barmherzigkeit für die Seelen, besonders für die armen Sünder. Könnten sie doch nur verstehen, dass Ich für sie der beste Vater bin; für sie sind aus Meinem Herzen Blut und Wasser geflossen wie aus einer Quelle, die mit Barmherzigkeit überfüllt ist. Für sie wohne Ich im Tabernakel; als König der Barmherzigkeit will ich die Seelen mit Gnaden beschenken, doch sie wollen sie nicht annehmen.“ Tagebuch 367
  • „So ist es, es fällt Mir leichter, einer Seele viel zu geben als wenig, aber jede Bekehrung einer sündigen Seele verlangt Opfer.“ Tagebuch 961
  • „Eine Stunde lang Meine schmerzlichen Leiden zu betrachten, ist größerer Verdienst, als sich ein Jahr lang bis aufs Blut zu geißeln. Das Betrachten Meiner schmerzlichen Wunden ist für dich von großem Nutzen und Mir bereitet es große Freude.“ Tagebusch 369
  • „Wisse, Meine Tochter, größeren Verdruss hast du Mir dadurch bereitet, dass du dich mit Mir in der heiligen Kommunion nicht verbunden hast, als durch diese kleine Verfehlung.“ Tagebuch 612
  • Vor der Beichte hörte ich in meiner Seele folgende Worte: „Meine Tochter, sage ihm alles und enthülle vor ihm deine Seele, wie du es vor Mir tust. Fürchte dich vor nichts. Zu deiner Beruhigung stelle Ich diesen Priester zwischen Mich und deine Seele, und die Worte, die er zu dir sagt – sind Meine Worte. Enthülle vor ihm die geheimsten Dinge deiner Seele. Ich werde ihm Licht zur Erkenntnis deiner Seele verleihen.“ Tagebuch 232
  • „Es gibt nur einen Preis, für den man Seelen erkauft – das sind Leiden, die mit Meinen Leiden am Kreuz verbunden sind. Reine Liebe versteht diese Worte, leibliche Liebe wird sie nie begreifen.“ Tagebuch 324
  • Da erblickte ich den Herrn am Kreuz. Als Jesus eine Weile so da hing, sah ich ganze Scharen gekreuzigter Seelen, genauso wie Jesus. Ich sah eine zweite und dritte Schar von Seelen. Die zweite Schar war nicht ans Kreuz genagelt, aber die Seelen hielten das Kreuz fest in der Hand. Die dritte Schar war weder gekreuzigt, noch hielten die Seelen das Kreuz in der Hand, sondern sie zogen es hinter sich her und waren unzufrieden. Jesus sagte zu mir: „Siehst du die Seelen, die im Leiden und in der Verachtung Mir ähnlich sind, sie werden auch in der Verherrlichung Mir ähnlich sein; die wiederum, die Mir weniger ähneln in Leid und Verachtung, werden auch in der Verherrlichung weniger Ähnlichkeit mit Mir haben.“ Tagebuch 446
  • „Meine Tochter, das Leiden wird dir ein Zeichen sein, dass Ich mit dir bin.“ Tagebusch 669
  • „Ich gebe dir die Möglichkeiten, dem Nächsten Barmherzigkeit zu erweisen: Erstens – die Tat; zweitens – das Wort; drittens – das Gebet. In diesen drei Stufen ist die Fülle der Barmherzigkeit enthalten; sie ist ein unumstößlicher Beweis der Liebe zu Mir. So preist und verehrt die Seele Meine Barmherzigkeit. …denn auch der stärkste Glaube hilft nichts ohne Taten.“ Tagebuch 742
  • Heute, beim Empfang der heiligen Kommunion, bemerkte ich im Kelch eine lebendige Hostie, die der Priester mir reichte. Als ich auf meinem Platz kam, fragte ich den Herrn: „Weswegen ist eine lebendig? Du bist doch in allen Hostien lebendig.“ Der Herr entgegnete: „So ist es, in allen Hostien bin Ich derselbe, aber nicht alle Seelen empfangen Mich mit einem so lebendigen Glauben wie du, Meine Tochter, und deshalb kann ich in ihren Seelen nicht so wirken, wie in der deinen.“ Tagebuch 1407
  • Als ich mich ins Gebet vertiefte, wurde ich im Geiste in die Kapelle entrückt und ich sah Jesus in der Monstranz ausgesetzt. Anstelle der Monstranz erblickte ich das rühmliche Antlitz des Herrn, das zu mir sagte: „Was du wirklich siehst, sehen diese Seelen durch den Glauben. Wie lieb ist Mir ihr starker Glaube! Siehst du, auch wenn in Mir vermeintlich keine Spur von Leben ist, in Wirklichkeit ist es in seiner ganzen Fülle in jeder einzelnen Hostie enthalten. Aber damit Ich in der Seele wirken kann, muss sie den Glauben haben. O wie lieb ist Mir der lebendige Glaube!“ Tagebuch 1420
  • „Sage den Seelen, wo sie Trost suchen sollen – im Tribunal der Barmherzigkeit, dort gibt es die größten Wunder; die sich ununterbrochen wiederholen. Um dieses Wunder zu erreichen, bedarf es keiner weiten Pilgerfahrt, auch nicht äußerer Zeremonien, sondern es genügt, zu Füßen Meines Stellvertreters gläubig hinzuzutreten und vor ihm sein Elend auszusprechen. Dann zeigt sich das Wunder der Barmherzigkeit in seiner ganzen Fülle. Auch wenn due Seele wie eine verwesende Leiche wäre und eine Belebung, menschlich gesehen, ausgeschlossen und alles schon verloren – so ist es anders bei Gott. Das Wunder der Barmherzigkeit Gottes belebt die Seele vollends. Ihr Armseligen, die ihr das Wunder der Barmherzigkeit Gottes für euch nicht in Anspruch nehmt, ihr werdet vergeblich rufen, weil es dann zu spät sein wird.“ Tagebuch 1448
  • „Erstens, kämpfe mit der Versuchung nicht allein, sondern enthülle sie sofort vor dem Beichtvater, dann verliert die Versuchung ihre ganze Kraft. Zweitens, während dieser Prüfungen bleib ruhig; vergegenwärtige dir Meine Anwesenheit und bitte Meine Mutter du die Heiligen um Beistand. Drittens, sei sicher; dass Ich auf dich schaue und dich stütze. Viertens, fürchte dich weder vor geistigem Gefecht noch vor Versuchungen, denn ich stütze dich, wenn du nur kämpfen willst. Wisse, dass der Sieg stets auf deiner Seite ist. Fünftens, wisse, dass du Mir durch einen tapferen Kampf große Ehre erweist und für dich selbst Verdienste gewinnst. Die Versuchung gibt Gelegenheit, Mir Treue zu erweisen.“ Tagebuch 1560
  • „Meine Tochter, hilf mir, einen bestimmten sterbenden Sünder zu retten; bete für ihn das Rosenkranzgebet zur Barmherzigkeit, das Ich dich gelehrt habe.“ Tagebuch 1565
  • „Tochter; wenn du zur heiligen Beichte kommst, zur Quelle Meiner Barmherzigkeit, fließt stets auf deine Seele Mein aus dem Herzen quellendes Blut und Wasser und veredelt deine Seele. Jedes Mal, wenn du zur heiligen Beichte gehst, tauche mit großem Vertrauen ganz in Meiner Barmherzigkeit unter, damit Ich über Deine Seele die Fülle Meiner Gnaden ergießen kann. Wenn du zur Beichte kommst, wisse, dass Ich selbst im Beichtstuhl auf dich warte. Ich verhülle Mich nur mit dem Priester; aber in der Seele wirke Ich selbst. Hier begegnet das Elend der Seele dem Gott der Barmherzigkeit. Sage den Seelen, dass sie aus dieser Quelle der Barmherzigkeit nur mit dem Gefäß des Vertrauens schöpfen können. Wenn ihr Vertrauen groß ist, ist Meine Freigebigkeit grenzenlos. Ströme Meiner Gnade überfluten demütige Seelen. Hochmütige sind immer in Armut und Elend, denn Meine Gnade wendet sich von ihnen ab, hin zu den demütigen Seelen.“ Tagebuch 1602
  • Während der heiligen Messe sah ich Jesus am Kreuz ausgestreckt. Er sagte mir: „Meine Schülerin, hege eine große Liebe zu denen, die dir Leiden auferlegen; tue Gutes denen, die dich hassen.“ Ich entgegnete: „O mein Meister, Du siehst doch, dass ich keine Liebe für sie empfinde und das macht mir Sorge.“ Jesus entgegnete mir: „Gefühle sind nicht immer in deiner Macht; ob du liebst, erkennst du daran, wenn du nach erfahrenen Unannehmlichkeiten und Widerwärtigkeiten deinen Frieden beibehältst, aber für diejenigen, von denen du Leid erfahren hast, betest und ihnen Gutes wünscht.“ Tagebuch 1628
  • „Ich bin dreimal heilig und verabscheue die kleinste Sünde. Ich kann eine Seele nicht lieben, die mit der Sünde befleckt ist, aber sobald sie bereut, sind Meiner Großzügigkeit ihr gegenüber keine Grenzen gesetzt. Meine Barmherzigkeit umfängt und rechtfertigt sie. Mit Meiner Barmherzigkeit verfolge Ich die Sünder auf all ihren Wegen, und wenn sie zu Mir zurückkehren, freut sich Mein Herz. Die Bitterkeit, mit der sie Mein Herz gekränkt haben, vergesse ich und freue Mich über ihre Rückkehr. Sage den Sündern, dass keiner von Meiner Hand entflieht. Wenn sie vor Meinem barmherzigen Herzen fliehen, fallen sie in Meine gerechten Hände. Sage den Sündern, dass Ich stets auf sie warte, dass Ich am Pulsschlag ihres Herzens höre, wann es für Mich zu schlagen beginnt. Schreibe, dass Ich durch Gewissensbisse zu ihnen spreche, durch Misserfolg und Leiden, durch Gewitter und Blitze, durch die Stimme der Kirche; wenn sie aber alle Meine Gnaden zunichte werden lassen, beginne Ich zu zürnen und überlasse sie sich selbst und gebe, was sie begehren. Tagebuch 1728
  • „Meine Tochter, Ich will dich belehren, wie du durch Opfer und Gebet Seelen retten sollst. Durch Gebet und Leiden wirst du mehr Seelen retten als ein Missionar nur durch Lehre und Predigten. Ich will dich als Opfer lebendiger Liebe sehen, welches dann Einfluss über Mich hat. Du musst vernichtet und ausgelöscht sein, wie tot im verborgensten Winkel deines Seins leben. Du musst in dieser Verborgenheit vergehen, in die kein menschliches Auge schauen kann – dann wirst du Mir ein gefälliges Opfer, ein Brandopfer sein, voller Süßigkeit und Duft, und deine Kraft wird gewaltig sein, für wen du auch bittest. Nach außen soll dien Opfer wie folgt aussehen: verborgen, still, von Liebe durchdrungen, von Gebet durchtränkt. Ich verlange von dir, Meine Tochter, dass dein Opfer rein und voller Demut sei, damit Ich an ihm Wohlgefallen finde. Damit du alles, was Ich von dir verlange, tun kannst, will Ich dir Meine Gnaden nicht vorenthalten. Jetzt will Ich dich lehren, woraus dieses Brandopfer im Alltag bestehen wird, um dich vor Täuschungen zu bewahren. Alle Leiden wirst du in Liebe annehmen. Gräme dich nicht, wenn dein Herz oftmals Unbehagen und Abscheu vor diesem Opfer empfindet. Seine ganze Kraft ist im Willen enthalten, also verringern gegensätzliche Gefühle das Opfer nicht in Meinen Augen, sondern sie steigern es. Wisse, dass dein Leib und deine Seele oft im Feuer sein werden. In mancher Stunde wirst du Mich zwar nicht fühlen, doch werde Ich bei dir sein. Fürchte dich nicht, Meine Gnade bleibt mit dir..“ Tagebuch 1767

 

Veronika Rajic