,,Stress dich nicht!‘‘ und ,,Du musst dich besser organisieren‘‘ sind Sätze, welche mir die Haare zu Berge steigen lassen. Als ob es spaßig wäre, die To-Do-Liste nicht fertig zu kriegen. Als ob es nicht in meiner Absicht wäre, den Anforderungen gerecht zu werden. Hinzu kommt das Bedürfnis nach Ruhe, das im Nebel der Verpflichtungen unerreichbar erscheint. ,,Ich habe leider keine Zeit‘‘ wurde mein am häufigsten verwendeter Satz des Jahres. Wie man dem Hamsterrad entkommt? – Gar nicht. Wie meine Kollegin sagen würde, sind schon zu weit gelaufen, um zurückzukehren. Also bleibt einem nichts anderes übrig, als die Prioritäten neu zu setzen. Ich habe mir 3 Punkte herausgearbeitet, um die letzten Jahre meines Studiums stressfreier zu gestalten.

  • Lernen ist TEIL des Alltags, nicht der Alltag

Es ist nicht erstrebenswert, die Universität an erste Stelle zu stellen. Sie ist nur ein kleiner Aspekt dessen, was zum Leben gehört. Es stellt ein Werkzeug dar, welches eine Person ,,formen‘‘ und ,,bilden‘‘ soll. Also darf der Vormittag zum Lernen genutzt werden, während der Nachmittag Platz für sonstiges bietet. Der Ausgleich ist für unser psychisches Wohlbefinden von enormer Relevanz. Der Mensch ist nicht geschaffen, die Welt aus dem Arbeitszimmer zu betrachten. Wir brauchen sowohl die Natur als auch ein soziales und aktives Leben. Sicherlich fragst du dich, wie denn so alles geschafft werden soll. Keine Sorge, was dem Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich! (Lk 18,27)

Anmerkung: Betrachte diese Zweifel als Übung, übe dich im Vertrauen.

  • Realistische Ziele

Wie oft es passiert ist, dass meine To-Do Liste länger als der Tag war! Wie ungerecht ich zu mir selbst war. Die Wut auf mich selbst und die ganze Situation ließen die Schönheit des Tages völlig unbemerkt. Dabei können zwei Liter Milch auch nicht in eine Liter Flasche abgefüllt werden. Somit ist es völlig in Ordnung, sich weniger Aufgaben vorzunehmen. Außerdem läuft das Leben nun mal nicht nach Plan. Ich weiß, die Frage, ob man genügend vorbereitet ist, ob man zu wenig gelernt hat, ob man als Versager da stehen wird, sind keine besonders tollen Gedanken vor dem Schlafen gehen. Warum sorgen wir uns eigentlich? Unser Vater greift uns doch unter die Arme! Sollte es dir an Weisheit mangeln, so bitte Gott, der allen willig gibt und keine Vorwürfe macht! (Jak 1,5) Ladet alle eure Sorgen bei ihm ab, denn er sorgt für euch. (1 Pt. 5,7) oder wie meine kleine Schwester sagen würde:,, ER regelt schon‘‘

  • Zeitmanagement

Kommen wir zu meinem ,,Lieblingsthema‘‘. Vor jedem Semester rechne ich die Lerntage im Voraus (inklusive Puffer) aus und plane auch gleichzeitig freie Sonn- und Feiertage mit ein. Um mir einen Überblick zu verschaffen, befasse ich mich mit dem Inhaltsverzeichnis des jeweiligen Faches schon zuvor und verteile alle Themen gleichmäßig auf die Lerntage. Der Authentizität halber, erwähne ich an dieser Stelle, dass einige davon ins Wasser gefallen sind. Dennoch sind eine gewisse Strukturierung und Routine für ein erfolgreiches Studium unabdingbar. Auch Lernen will gelernt werden. Zu der Lerneinheit an sich kann ich nur raten, dass alles, was den Fokus raubt, in ein anderes Zimmer gehört.

  • Dankbarkeit

Sollte es dann doch zu viel werden, lädt uns der Herr ein, um uns die Ruhe zu geben, die wir brauchen (Mt 11,28). In dem ganzen Uni-Stress darf man zudem nicht vergessen, dass es sich um ein Privileg handelt. Gott hat dich ausgewählt, um für all die zu beten, die das Privileg noch nicht genießen dürfen.

Befasse dich täglich mit der Gnade Gottes und betrachte die Liebe, die er in jeder Sekunde auf materielle oder immaterielle Weise zeigt.

In diesem Sinne, einen frohen Start ins neue Semester!

 

Jelena Krizic