Es kann jederzeit und überall passieren. Man spaziert an einem sonnigen Nachmittag durch die Straßen Wiens, erblickt eine bestimmte Person und spürt, wie der Heilige Geist einen auffordert, etwas zu sagen oder zu tun, worauf man eigentlich überhaupt keine Lust hat, weil es für mich persönlich schlichtweg unangenehm ist, wildfremde Menschen anzusprechen und in irgendeiner Form, Gottes Liebe zu verbreiten. Anstatt mich geehrt zu fühlen, dass der Herr mich als sein Sprachrohr benutzen möchte, werde ich oft nervös, kämpfe dagegen an und manchmal kam es sogar vor, dass ich diesen Impuls beinhart versuchte, zu ignorieren. Ich sage „versuchte“, da ich nach einigen schlaflosen Nächten an nichts anderes mehr denken konnte und schließlich doch noch meinen Mut zusammenfasste, um diesen Auftrag zu erfüllen.

Ich möchte furchtlos mutig für Jesus sein, aber ich kämpfe in diesem Bereich immer noch sehr. Du denkst dir jetzt vielleicht auch, wie viele meiner Freunde, wie das sein kann, wenn ich auf Instagram doch vor einigen tausend Followern ganz locker über den christlichen Glauben sprechen kann. Ja, ich kann darüber sprechen, wenn ich gefragt werde und all diese Menschen „kennen“ mich auch zumindest über die sozialen Netzwerke. Doch eine wildfremde Person selbst anzusprechen, um diese zum Beispiel wissen zu lassen, dass es da jemanden gibt, der sie über alles liebt und sich um sie sorgt, macht mich richtig nervös. Wenn du von Natur aus auch eine eher introvertierte Person bist wie ich, dann möchte ich dich hiermit beruhigen und wissen lassen, dass Gott unsere Gebete um Mut erhört, genau wie er es für die Apostel getan hat. Hier sind drei Schriftstellen, die uns daran erinnern sollen, dass Gottes Fähigkeit, seinen Willen durch uns zu erfüllen, nicht davon abhängt, wer wir sind, sondern wer ER ist.

1) Was Gott erreichen möchte, hängt nicht von unseren Fähigkeiten ab

„Mose aber sagte zum Herrn: Herr, ich bin kein Mann von Worten. Ich war es früher nicht und bin es auch nicht, seit du zu deinem Diener redest; schwerfällig sind mein Mund und meine Zunge. Da sprach der Herr zu ihm: Wer hat dem Menschen einen Mund gemacht, wer macht stumm oder taub oder sehend oder blind? Bin nicht ich es, der Herr? Und nun geh, ich selbst werde mit deinem Mund sein und dich lehren, was du reden sollst.“ (Exodus 4, 10-12)

Wie Mose glauben wir oft an die Lüge, dass das, was wir erreichen können, von unseren Fähigkeiten abhängt und nicht von der Macht des Herrn durch uns zu wirken. Wir dienen einem mächtigen Gott, der das Maul von Löwen schließen kann (Daniel 6,22 ; Hebräer 11,33). Also sollten wir nicht an seiner Fähigkeit zweifeln, unsere zu öffnen und sie mit Worten zu füllen, die ER uns sagen lassen möchte.

„Vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, um Zeugnis abzulegen vor ihnen und den Völkern. Wenn sie euch aber vor Gericht stellen, dann sorgt euch nicht darum, wie oder was ihr reden sollt, denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. Denn nicht ihr seid es, die dann reden werden, sondern der Geist eures Vaters ist es, der durch euch reden wird.“ (Matthäus 10, 18-20)

2) Das Wort Gottes besteht nicht nur aus einfachen Worten

„Denn lebendig ist das Wort Gottes, wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert; es dringt hindurch bis zur Scheidung von Seele und Geist, von Mark und Bein und urteilt über Regungen und Gedanken des Herzens.“ (Hebräer 4,12)

Das Evangelium und die Worte Gottes sind mächtig, weil sie lebendig sind! Wenn Gott uns auffordert, etwas zu sagen oder zu tun, müssen wir darauf vertrauen, dass ER bereits die Grundlage dafür gelegt hat, dass etwas Erstaunliches stattfinden kann. ER kennt die inneren Abläufe der Person, weiß was ihren Geist erweckt, wie und wann ER ihnen Ermutigung einhaucht, und welche Samen jetzt gesät werden müssen, damit sie später in seinem perfekten Timing aufgehen können. Lasst uns daran glauben und denken, dass Gottes Worte die Macht haben, Leben zu verändern. 

3) Gott erfüllt immer seinen Zweck

„Denn wie der Regen und der Schnee herabkommen vom Himmel und nicht dorthin zurückkehren, sondern die Erde tränken und sie fruchtbar machen und sie zum Sprießen bringen und Samen geben dem, der sät, und Brot dem, der isst, so ist mein Wort, das aus meinem Mund hervorgeht: Nicht ohne Erfolg kehrt es zu mir zurück, sondern es vollbringt, was mir gefällt, und lässt gelingen, wozu ich es gesandt habe.“ (Jesaja 55, 10-11)

Gottes Wort versäumt es nie, seinen Zweck zu erfüllen, unabhängig von der Reaktion der Person. Selbst wenn wir verspottet oder einfach nur seltsam angesehen werden, segnet Gott uns und sagt, dass wir uns freuen sollen, weil unser Lohn im Himmel groß ist(Matthäus 5,11-12). Gott benutzt dich vielleicht, um das Herz dieser Person zu erweichen oder ein Beispiel und eine Inspiration für einen anderen Gläubigen zu sein (der vielleicht genau in diesem Moment euer Gespräch mitgehört hat), um in seinem eigenen Leben mutiger für Christus zu sein.

 

Veronika Rajic