Der Schatten. Schatten im Herzen. Schatten in den Gedanken. Schatten im Handeln. Oft wird dieser auch als ,,Glaubensloch‘‘ oder ,,Tief‘‘ umschrieben. Der sogenannte Schatten kommt selten allein. Begleitet von Trauer, Unsicherheit und Ängsten wird der Frieden der Seele ins Ungleichgewicht gebracht. Die Zuversicht und Hoffnung scheinen zu schwinden. Die Verzweiflung verscheucht jedes Gebet, und ersetzt dieses mit leeren Worten und Sorgen. Diese Phase begleitete mich über einen längeren Zeitraum. Jeder Tag glich dem anderen. Der Alltag verlief lieblos und trist. Am Abend ließ mich dann die Reue nicht einschlafen.  Sollte ich nicht das Salz der Erde sein? Sollte ich nicht das Wort Gottes weitergeben? Wie befreit man sich aus der Dunkelheit? Nun, wenn man der Ursache auf den Grund gehen würde, könnte zusammenfassend behauptet werden, dass das Ungleichgewicht auf die herrschenden Lebensumstände zurückzuführen ist. Falsch! Die Ursache lag in meinem Blick auf die Zukunft. Sagte nicht Jesus, dass wir im hier und jetzt leben sollen? Nur der Feind hält deinen Blick in der Zukunft oder Vergangenheit gefangen. Fast mechanisch laufen wir durch den Alltag, ohne das Umfeld wahrzunehmen. Im Gedanken schon vor der nächsten Bewältigung, werden die Augen vor der Wahrheit verschlossen. Dieser Vergleich erinnert mich an das Szenario eines Traumes, den meine kleine Schwester wie folgt beschrieb:

,,Die Menschenmenge war ruhig als ob sie nicht wüssten, dass böses kommt. Sie spazierten, ohne zu bemerken was um sie geschah. Aber Jesus stand in der Mitte und tippte jeden sanft an die rechte Schulter. Niemand bemerkte ihn. Ich wusste, wenn ich ihn erwische, bin ich gerettet. Ein kleines Kind, etwa 2 Jahre alt, war an meiner Hand. Wir liefen ihm so schnell wie wir konnten entgegen. Strahlend nahm er uns in den Arm, und blickte uns voller Liebe und Freude an. Ich musste ihm schnell erklären, warum wir so Angst hatten. Jesus hörte ruhig zu und beendete mein Monolog mit den Worten: Bewahre Ruhe, denn du bist mein geliebtes Kind!  Ihr braucht keine Angst zu haben, Gott hat das Böse besiegt!‘‘

Der Traum hatte drei offensichtliche Botschaften. Zum einen das Erfordernis einer stetigen Wachsamkeit und die Fähigkeit auf das Wort Gottes zu vertrauen und zum anderen das Bereit sein für die Begegnung mit dem lebendigen Gott. Insofern die negativen Gedanken dich zu Erdrücken versuchen, möchte ich dir einen Tipp geben, der mich mittlerweile aus meiner Starre ,,weckt‘‘. Nehme dir fünfzehn Minuten Zeit und betrachte das heilige Kreuz in der Stille. Lasse die Stille dein Gebet sein. Du wirst merken, wie leicht deine Last plötzlich wird. Rufe dir jede seiner Wunden in Erinnerung und stelle sie dir bildlich vor: Die heilige Wunde der rechten Hand, die heilige Wunde der linken Hand, die heilige Wunde des rechten Fußes, die heilige Wunde des linken Fußes, und die durch den Lanzenstoß verursachte Wunde in seiner Seite. Halte sie dir stets vor Augen. Verwahre in der Ruhe. Diese bildet die Grundlage für die Wahrnehmung der Realität, welche mit dem bloßen Auge nicht wahrnehmbar ist. Sofern es sich für dich anfühlt, als ob Gott weit weg wäre, und das Gefühl von Verlassenheit sich in dir breit macht, ermutige ich dich auf seinen Namen zu vertrauen. Finde deinen Frieden in den Wunden Christi. Finde deine Zuflucht in ihm. Erkenne deine Chance geistlich zu wachsen.

 

Jelena Krizic