Was verstehen wir unter christlicher Tugend? Die moderne Gesellschaft entsagt dieser, weil sie konservativ und altmodisch ist. Nicht mehr zeitgemäß, diese kirchlichen Lehren. Was spricht denn gegen den heutigen Kleidungsstil und den verführerischen Tanz, der unseren Jungen schon von klein auf im Fernsehen vorgeführt wird? Meine 4-jährige Tochter hat vor ein paar Wochen tatsächlich an einer Stange mit ihrem Popöchen gewackelt! Ich dachte ich sehe nicht richtig, versuche ich doch mit allen Mitteln diese Musikvideos und Fernsehprogramme zuhause zu vermeiden. Aber offenbar nicht gut genug. Irgendwo hat sie es aufgeschnappt und es ist schon derart in ihr inneres gedrungen, dass sie es sofort ausprobieren musste.

Ich habe noch keine Erklärung gefunden, wieso Gott uns Frauen mit diesen Komplexen auf die Welt gesetzt hat, doch anscheinend haben wir sie schon von klein auf und wollen immer schön sein? Kein Wunder also, wenn es die jungen Mädels den tollen Models und aufgebauschten Stars gleich machen wollen und diese Bühnenmode, die Aufmerksamkeit erregen soll, auch auf den Alltag übertragen. Die Mode und das Auftreten in den Medien haben in den letzten Jahrzehnten immer mehr an Moral verloren. Irgendwann wird das langweilig und man geht mit dem nächsten Trend mit und dem nächsten und dem nächsten… bis es eines Tages reicht und man auf gar nichts mehr Lust hat. Ab einem gewissen Alter rennen wir nur noch mit Jeans und T-Shirt oder Sweat Pants herum. Bis man dann eigene Kinder bekommt und aus diesen Modepüppchen machen kann. Denn schon die Kleidchen für Babys gehen bis unter den Po und nicht länger. Das stimmt, es ist nichts dabei, denn der süße Babyspeck ist ja nicht verführerisch, sondern süß. Doch es hört nicht auf. Die Kleinkindermode ist kaum noch von der Mode für Erwachsene zu unterscheiden. Die Miniröcke, in Lederimitat und Länge variieren nur in den Prints und der Kleidungsgröße.

So gesehen ist es nicht beabsichtigt, dass die Kinder verführen. Sie sollen sich nur „groß“ und „erwachsen“ fühlen. Also liegt es an uns, unsere Kinder schon vom Baby alter an, sittlich zu kleiden. So süß die Sachen auch sein mögen, aber wir, die Eltern, üben unsere eigene Disziplin und Moral dadurch und stärken sie mit den Jahren. Denn wir leben alles unseren Kindern vor, bewusst, wie unbewusst. Es ist keine Sünde sich freizügig zu kleiden. Indem Frauen sich freizügig kleiden, Bauchfrei und Leggings, die so aussehen als wäre man nackt, ein tiefes Dekolleté, das viel erahnen lässt, verführt das andere Geschlecht zu schlechten Gedanken. Auch wenn es unbeabsichtigt ist, sollte Frau sich dessen Bewusst sein, dass sie zu Sünde verführt. Es ist wie Beihilfe.

Genau diese christliche Tugend, der die moderne Gesellschaft entsagt, zieht die eigentliche und richtige Aufmerksamkeit auf sich. Die des Respekts und der Achtung. Der Heilige Thomas von Aquin erklärt die Tugend in Bekleidung, des Sprechens und des Benehmens, als Mäßigung. Auf Englisch „modesty“, das Wort wird von „moderation“ übertragen und kann als „der Mittelweg zwischen zwei Extremen“, beschrieben werden. Dabei hat die Tugend ihren Ursprung in unserem inneren. Eine reine Seele, auf Gott ausgerichtet, strahlt dies auch nach außen aus. Die Tugendhafte Person strahlt Selbstkontrolle aus, herrscht über ihre Gefühle und hat die Fähigkeit sie selbst zu sein, echt zu sein, ohne dem Bedürfnis sich zu konkurrieren. Sie leben in Ruhe, Frieden und Harmonie.

Am Ende liegt es an uns, christlichen Frauen, eine Revolution der Mode zu starten. Keine Mitläufer mehr zu sein, sondern unsere Achtung bewahren und sich sittlich und bedeckt zeigen. Die heißen Sommertage machen uns diesen Schritt nicht leicht, doch es gibt einige gute Tipps, die es uns erleichtern können. Befolgt man diese, dann sind sogar langärmelige Kleider im Sommer angenehmer als Spaghettiträger Tops! Versprochen! (Natürlich muss es nicht langarm sein.)

Grundsätzlich besagt die Kleidungsvorschrift, nicht nur in Kirchen, sondern auch in Königshäusern vor, sich bedeckt zu halten. Oder habt ihr schon einmal eine Prinzessin oder Königin in Hot Pants und Bauchfrei gesehen?

Zum Schluss einige Tipps um der tüchtigen Frau (Sprichwörter 31, 10-31) aus der Bibel ein wenig näher zu kommen:

  • Bedecke deine Schultern (dünne Ponchos, Blazer, gehäkelte Westen) und achte auf die Tiefe deines Dekolletés
  • Achte auf die Länge deiner Shorts, Röcke und Kleider
  • Achte auf die Blickdichte deiner Hosen und Oberteile
  • Achte auf die Stoffwahl deiner Bekleidung. Insbesondere im Sommer solltest du auf synthetische Fasern verzichten. Halte dich an Baumwolle, Leinen, Bambus, Hanf, Seide, Wolle, sowie verarbeitete Naturstoffe wie Viskose und Tencel
  • Trage klassische und zeitlose Kleidung
  • Vermeide zu enge Kleider, trage lieber luftig und Körperumspielend
  • Trage lieber Flatterärmel, als Ärmellos
  • Verzichte auf Druckmotive und knallige Farben
  • Habe gepflegte Hände und Fingernägel, sie müssen weder lackiert, noch mit Gel überzogen sein.
  • Trage natürliches Makeup und hebe deine natürliche Schönheit hervor
  • Trage dezenten, klassischen Schmuck, sei nicht überladen
  • Sei immer gekämmt und gepflegt
  • Achte auf die Sauberkeit und Ordnung deines Gewandes

     

F. B.