Keine Ehe ist perfekt – so viel ist klar und dennoch ist das ein Tabuthema! Die meisten Menschen machen ihre Eheprobleme nämlich zum Geheimnis, dabei können deine überwundenen Ehekämpfe anderen eine große Hilfe sein. Gott will nicht, dass wir unsere Weisheit horten. Er segnet uns, damit wir andere segnen können. Hebräer 13:16 sagt: „Vergesst nicht, Gutes zu tun und mit anderen zu teilen; denn an solchen Opfern hat Gott Gefallen.“ Ich möchte dir drei Möglichkeiten geben, wie du deine unperfekte Ehe anderen zum Segen werden lassen kannst.

Setzt ein Beispiel

Eine Ehe wird nie perfekt sein, doch mit der richtigen Aufmerksamkeit und Liebe kann sie großartig sein. Unsere Gesellschaft braucht Paare mit unerschütterlichem Engagement füreinander – die sich inmitten all ihrer Unvollkommenheiten Liebe und Anmut zeigen. Andere Pärchen müssen wissen, dass es einer Pflege bedarf, um die Ehe gesund zu erhalten, wie bei einer Pflanze. Sie müssen klare Beispiele für starke und lebendige Ehen sehen – damit sie glauben, dass sie dasselbe haben können. Wir müssen der Welt vor allem zeigen, dass es Christus ist, der unsere Ehen verändert und zusammenhält.

Ermutigt andere Paare

Mein Mann hat 6 Jahre lang Vollzeit gearbeitet und studiert. Ich war hauptsächlich alleine zuhause und kümmerte mich um die Kinder. Dies zerrte mit der Zeit ordentlich an unserer Ehe. Manchmal hilft es anderen einen Denkzettel zu verpassen, sie zu motivieren, sich Zeit füreinander zu nehmen, bevor es anfängt zu kriseln. Das hätte ich mir zum Beispiel damals sehr gewünscht. Ich möchte dich ermutigen, anderen Paaren, die zum Beispiel keine Möglichkeit haben, ihre Kinder abzugeben oder die finanziellen Möglichkeiten nicht haben, etwas außerhalb ihrer Wohnung zu unternehmen, zu helfen. Biete dich regelmäßig als Babysitter an, schenke ihnen ein Candle Light Dinner Gutschein und erinnere sie daran, dass es wichtig ist, eine Ehe zu pflegen und sich bewusst Zeit füreinander zu nehmen. Ihr Hochzeitstag steht vor der Tür? Ruf sie an und frag, ob sie bereits etwas geplant haben und wenn nicht, dann würdest du ihnen gerne etwas empfehlen. Das regt zum Nachdenken an und motiviert sie, etwas zu organisieren. Geh mit deinem Mann / deiner Frau mit ihnen auf Doppeldates, wenn sie meinen, dass sie zu zweit kein Gesprächsthema mehr haben und nicht mehr so füreinander brennen. Oder du schenkst ihnen das Pärchen Fragen – Kartenspiel, um den Gesprächsstoff anzuregen.

Helft der Ehe eurer Freunde, wenn sie in Problemen steckt

Eine Ehe ohne Gott funktioniert nicht. Du kannst ein Werkzeug Gottes sein, indem du ihnen hilfst. Paare brauchen die Ermutigung anderer Paare nicht nur am Anfang einer Ehe, sondern auch, um sie vor dem Ende zu bewahren. Wie du oder deine bessere (oder schlechtere :p) Hälfte, helfen könnt?

Seid großartige Zuhörer. Der Philosoph Epiktet sagte: „Wir haben zwei Ohren und einen Mund, damit wir doppelt so viel zuhören wie sprechen können.“ Gib deiner Freundin / deinem Freund einen sicheren Ort, an dem er Luft machen kann. Anstatt sich unter Druck gesetzt zu fühlen, das Richtige zu sagen oder den perfekten Rat zu geben, erkenne einfach, was sie fühlen, und achte darauf, ihre falschen Entscheidungen oder ungesunden Ansichten über ihre Ehe nicht zu bestätigen.

Seid Berater.  Anstatt schnell Ratschläge zu erteilen, stelle Fragen, die das Paar ermutigt, ihre Gefühle selbst zu hinterfragen und zu bewerten. Selbstbewusste Fragen sind oft effektiver als vorgefertigte Plattitüden. Du kannst auch helfen, Hilfe zu finden. Ich persönlich empfehle zum Beispiel sehr oft das Buch „5 Sprachen der Liebe“, weil es mir in unserer größten Ehekrise sehr geholfen hat, und als letzten Schritt empfehle ich einen christlichen Eheberater. Erkundige dich in der Kirche / Gemeinde ob sie Kontakte haben, denn oft kennen sie christliche Ehetherapeuten.

Seid vertrauenswürdig. Sprich nicht mit anderen über die Situation deiner Freundin / deines Freundes. Oft ist es verlockend, den Ehepartner des Freundes zu kritisieren, doch vergiss nicht, dass du nur eine Perspektive hörst. Auch wenn du mit deinem Freund / deiner Freundin mitfühlst, achte darauf, dass du ihren Partner / seine Partnerin nicht kritisierst.

Seid ein Hoffnungsspender. Ich habe einmal gelesen, dass zwei Drittel der Menschen, die in ihrer Ehe unglücklich waren, aber zusammenblieben, fünf Jahre später eine stärkere Ehe hatten. Was hat den unglücklich verheirateten Menschen geholfen, das Ruder herumzureißen? Die meisten von ihnen arbeiteten aktiv daran, das zu beheben, was nicht funktionierte. Du kannst deinem Freund / deiner Freundin somit versichern, dass er / sie nicht dazu verdammt ist, ein Leben lang kriegerisch unglücklich in einer Ehe zu leben. Ein weiterer Aspekt des Hoffnungsschenkens ist Transparenz. Teile deine eigenen Ehekämpfe mit deinem Freund / deiner Freundin. Das wird ihnen helfen zu verstehen, dass Eheprobleme normal sind.

Achtet auf eure eigene Ehe. McDermott, Fowler, und Christakis (2009) haben in ihrer Studie gezeigt, dass eine Scheidung ansteckend ist und sich sogar unter Freunden „ausbreiten“ kann. Sei also bitte wachsam, damit die negative Einstellung deines Freundes / deiner Freundin dich nicht dazu veranlasst, ebenso unzufrieden mit dem eigenen Ehepartner zu werden.

Veronika Rajic

Quellenangabe: R. McDermott, J. Fowler, N, Christakis; Breaking Up is Hard to Do, Unless Everyone Else is Doing it Too: Social Network Effects on Divorce in a Longitudinal Sample; 2009