Jeder wird es kennen. Die Phasen im Leben in denen man sich so alleine und so hilflos fühlt. Auch wenn man selbst ein guter Gläubiger ist und seinen Glauben lebt und versteht und ihn gerne lebt, gibt es doch Phasen, in denen man in ein Tief sinkt und sich fragt wozu, wieso und „Gott, wo bist du???“. Die Lust auf das Gebet schwindet, die Lust an der Heiligen Messe teilzunehmen schwindet. Man fühlt sich wie in einem Hamsterrad. Es tut sich nichts, keine Antworten auf unsere Fragen. Schaut man Nachrichten, oder sieht die Schicksalsschläge im Freundes- und Verwandtenkreis, dann flackert doch, auch wenn ungewollt, ganz leise die Frage auf: WARUM UND WO BIST DU?

Auch wenn wir, als erfahrene Christen, die Antworten eigentlich kennen, doch fällt es uns schwer sie manchmal zu akzeptieren. Nun, wie kommen wir da wieder heraus? Bei mir ist es oft die Faulheit die Überhand gewinnt und ich mir diese „Glaubenspausen“ manchmal auch „gönne“. Vergehen zwei, drei Wochen, dann merke ich, glücklicherweise, aber auch schon, mein Gott fehlt mir! Es ist nicht das gleiche Leben wie mit Ihm an meiner Seite. Die Beziehung zu meinem Mann leidet, die Beziehung zu meinen Kindern und Mitmenschen, aber insbesondere die Beziehung zu meiner inneren Mitte. Ich gerate aus dem Gleichgewicht.

Nachdem ich Mutter geworden bin und dann unerwartet auch schon mein zweites kleines Wunder auf die Welt kam, geriet meine Welt ein wenig ins Wanken. Ich war auf der Suche nach Antworten, wieso manche Menschen so ticken wie sie eben ticken. Inwieweit beeinflussen wir Eltern die zukünftigen Weltansichten unserer Kinder, vor allem ihr Gefühlsleben. Und wie wiederum beeinflusst deren Gefühlsleben, ihr eigenes Leben und das zu ihren Mitmenschen.

Zuerst las ich das Buch von P. Dr. Clemens Pilar „Alle werden Schüler Gottes sein“.  Ich stolperte auch über die Bücher „The Secret“ und „das Gesetz der Anziehung“. Da ich meine Bibel gut kenne, habe ich in all diesen „Gesetzen“ ziemlich viele Parallelen zu Jesus‘ Aussagen gezogen und für mich entschieden, ich halte mich weiter an Jesus‘ Gesetze und nicht die der Anziehung oder des „Universums“.

Worauf ich hinaus möchte mit meiner ausschweifenden Geschichte ist, dass mir all diese nicht christlichen Bücher, doch sehr dabei halfen meinen Glauben zu verstehen. Dort heißt es im Großen und Ganzen: hört man auf positiv zu denken, hört man auf seine Affirmationen zu wiederholen, dann hört auch das Universum auf die Dinge zu dir zu ziehen die du gerne hättest. Übersetzt: bete unerlässlich, auch wenn du keine Lust hast. Bete deinen Gott an, auch wenn dir nicht danach ist.

Überfällt mich dieses Tief, dann fange ich meinen Tag zuerst wieder mit einem Kreuzzeichen an sobald ich die Augen aufmache, einem kleinen Gebet für den Tag, eventuell einer Bibelstelle, einer kurzen Meditation über einen Psalm, einen Bibelvers. Fühle ich mich ganz weit weg, dann beginne

 

F. B.